Foyer FAMA, Burkina Faso

Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Immer wieder wird das Land von Terroranschlägen erschüttert. Diese Gewalt macht viele Menschen – insbesondere Frauen – zu Vertriebenen in ihrem eigenen Land, zu sogenannten Binnenflüchtlingen. Viele verwitwete Frauen fliehen mit ihren Kindern in die städtischen Gebiete, wo sie ohne Schutz und Obdach auf sich alleine gestellt sind.

In der Hauptstadt Ouagadougou leben grosse Gruppen von Frauen in den Aussenquartieren und unter prekärsten Bedingungen. Da sie aus ländlichen Gebieten stammen, verfügen diese Frauen meist nur über geringe Schulbildung, sie haben also kaum Chancen, eine Arbeit zu finden.

An diese Frauen richtet sich das gemeinsame Projekt von Cuisine sans frontières und Ferronniers sans frontières in Zusammenarbeit mit der lokalen Organisation Femmes en Marche: Das Foyer FAMA ist ein Haus in Ouagadougou, wo die Frauen Schutz finden. In der grossen Gemeinschaftsküche können die Frauen sich und ihre Kinder versorgen.

Zugleich dient diese Küche als Produktionsstätte: Die Frauen stellen dort Gerichte und Snacks her, die sie in der Stadt mit sogenannten mobilen Restaurants verkaufen. Das sind Lastenvelos, die speziell zu diesem Zweck umgebaut worden sind. Damit verdienen die Frauen einen Lebensunterhalt, können für sich und ihre Kinder sorgen und ihr Leben langfristig selbstständig meistern. Gleichzeitig schaffen die mobilen Restaurants einen Austausch mit der lokalen Gesellschaft und damit einen Anschluss an diese, denn bisher leben die Frauen separiert in den Aussenbezirken der Stadt.

Seit Herbst 2022 werden die Aktivitäten des Foyer FAMA durch die Ferme FAMA ergänzt. In Ziniaré, ausserhalb von Ougadougou, liegt das drei Hektaren grosse Grundstück auf dem Gemüse angebaut wird und Tiere gehalten werden. Das fördert die Ernährungssouveränität des Foyers und verbessert die Ernährungssicherheit der Frauen durch Verfügbarkeit biologischer Lebensmittel.

Das Projekt wird grosszügig unterstützt von der Vontobel-Stiftung (2023), der Stiftung Temperatio (2023), der Däster Schild Stiftung (2023), der Stiftung Fons Margarita (2023) und der Linsi Foundation (2023).

Bilder: © Adrien Bitibaly/Cuisine sans frontières/Fairpicture, Csf


«Mit dem Foyer leisten wir einen konkreten Beitrag zum Schutz und der Verpflegung gefährdeter Frauen und Kinder in Ouagadougou.»

Apsa Diallo

Apsa Diallo

Projektleiterin - Foyer FAMA

Fakten

Projektaktivitäten Schutz und Obdach für weibliche Binnenflüchtlinge und ihre Kinder. Betrieb einer Gemeinschaftsküche als Produktionsstätte von Gerichten für mobile Restaurants. Biologischer Gemüseanbau.
Projekt-Ziel Female Empowerment: Förderung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit von Frauen, um ihnen eine selbstständige Existenz zu ermöglichen. Verbesserung der Ernährungssicherheit von Frauen und Kindern.
Beneficiaries In Ouagadougou leben rund 100'000 Binnenflüchtlinge. Das Foyer FAMA kann gleichzeitig 50 Menschen, das sind rund 15 Frauen plus ihre Kinder, beherbergen.
Projektlaufzeit Seit 2021
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Aktuelles aus Foyer FAMA, Burkina Faso

Wir stellen euch unsere Projektleiter:innen vor!

02.02.2024

Apsa Diallo, Gründerin und Projektleiterin im Foyer Fama, Burkina Faso

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Die 42-jährige Apsa Diallo wurde in der Elfenbeinküste geboren. Nach ihrem Schulabschluss in Burkina Faso machte sie an der Universität Neuchâtel einen Master in Kommunikationswissenschaften. 

Nach dem Tod ihres Mannes im Alter von nur 33 Jahren wurde sie auf die Problematik der Witwenschaft in Afrika aufmerksam. Sie kehrte nach Burkina Faso zurück und gründete den Verein Femmes en March mit dem Ziel, gefährdete Frauen zu unterstützen, die allein und ohne Ressourcen schwierige Situationen durchleben müssen.



Die Idee, ein Aufnahme- und Ausbildungszentrum zu eröffnen, ist die Antwort auf ein Massaker in Yirgou, bei welchem 2019 mehr als 200 Menschen ihr Leben verloren. Die Frauen, die danach allein nach Ouagadougou flohen, brauchten Hilfe und Begleitung. So wurde mit Unterstützung von Csf 2021 das Foyer Fama mit dem Ziel ins Leben gerufen, vulnerable und binnenvertriebene Frauen durchs Kochen in die finanzielle Unabhängigkeit zu führen.

Jahresrückblick Foyer FAMA, Burkina Faso

08.01.2024

Im Foyer FAMA in Burkina Faso finden binnenvertriebene Frauen und ihre Kinder Unterkunft und erhalten eine praxisorientierte Ausbildung, um sich eine eigenständige Zukunft aufbauen zu können. Das Foyer wurde letztes Jahr um die Ferme FAMA erweitert. Auf diesem 3ha grossen Grundstück konnte dieses Jahr die erste Ernte eingebracht werden. Trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen war der Ertrag gross. Die Ernährung der binnenvertriebenen Frauen und ihrer Kinder im Foyer FAMA verbessert sich dadurch weiter und die Vielfalt der Gerichte, welche die Frauen auf dem Markt verkaufen, steigt ebenfalls.

Projektreise ins Foyer FAMA

24.10.2023

Anfang Oktober reiste unsere Projektkoordinatorin Tanja nach Ouagadougou, Burkina Faso, um dort das Foyer Fama zu besuchen. Im Foyer leben zurzeit 14 binnengeflüchtete Frauen und ihre Kinder.



Während ihres Besuchs begleitete Tanja die Frauen bei ihrer Kochausbildung und auf dem Markt. Zudem pflanzte sie zusammen mit dem Team die ersten Zitrusbäume im Garten und besprach die Ziele für nächstes Jahr mit der lokalen Projektleiterin Apsa Diallo.



Merci beaucoup an alle vor Ort für die inspirierende Arbeit!